Ich bin nun wirklich in der einst nicht nachvollziehbaren Elternwelt angekommen, denn
… ich freue mich über jede volle Windel und jeden Pups unseres Sprößlings (nur so weiß man schließlich, dass mit der Verdauung alles klappt, oder?!) und
… sonst wäre ich nie auf die Idee gekommen, meinem Mann auf seinen Wunsch hin eine SMS mit dem Inhalt “Mausemaus hatte gerade eine volle Buchse!!!!” zu schicken.
… ich benutze, ohne darüber nachzudenken, den selben Löffel von Mausemaus, um den Rest ihres Getreide-Obst-Breis aufzuessen.
… es ekelt mich nicht im Geringsten, wenn ich angelüllerte Babyfinger in den Mund gesteckt bekomme (die nächste Stufe Muttersein ist erreicht, wenn dasselbe auch auf fremde, also nicht Mausemaus’ Babyfinger zutrifft).
… ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, wie ich Mausemaus heute Nacht aus ihrer Federwiege herausgehoben, zu mir ins Bett geholt und angelegt habe.
… sobald Mausemaus etwas tut oder sagt oder auch nur so guckt, dass es in die Kategorie “Ach, wie süß!” fällt, lenke ich meine Aufmerksamkeit unweigerlich vom Gesprächspartner auf mein Kind (ich höre zwar noch weiter zu, lerne aber immernoch, auch den Sinn hinter dem Gesprochenen trotz Ablenkung aufzunehmen und zu verarbeiten und passend zu antworten, ohne auf das ausweichende “ja/hmmhmm/hehe” zurückgreifen zu müssen, da ich wieder mal nichts mitbekommen habe).
… (die Liste ließe sich noch fortsetzen, doch dass waren meine spontanen Gedanken, als ich heute früh ein Augenlid aufschälte, um mein strahlendes, ausgeschlafenes Kind – wann machst du das?! ach ja, wenn ich vor Rückenschmerzen kein Auge zu bekomme, weil du momentan nur bei Mama schlafen willst – anzuschauen, dass munter am Kopfende unseres des Familienbettes herumturnte)
Ich entschuldige mich hiermit nachträglich bei allen Eltern, die ich heimlich belächelt habe, ob ihrer befremdlichen Begeisterung für sämtliche Ausscheidungen ihres Sprößlins, ihre abgelenkten Aufmerksamkeit beim Gespräch und ihres unflexiblen Terminplans. Ich bin nun Mitglied in eurem Club (und sehe meine alten Gedanken nun hinter der Stirn meiner eigenen, kinderlosen Freunde und Familienmitglieder kreisen).